🧭2. Werterahmen

Werte und Grundsätze

«Wir verändern die Dinge nicht, indem wir gegen die bestehende Wirklichkeit kämpfen. Um etwas zu verändern, müssen wir ein neues Modell entwickeln, das das alte Modell überflüssig macht.»

Richard Buckminster Fuller

Werte

• Gleichwertigkeit

• Vertrauen in sich und andere

• Ermöglichen

• Emanzipation

• Selbstbestimmung

Grundsätze

Präsenz und Emanzipation

• Wir leben Präsenz, unaufdringliche Sicht- und Spürbarkeit als Colearner:innen, als Lernpartner:innen.

• Wir sorgen dafür, dass wir gefunden werden und ansprechbar sind.

• Wir agieren niederschwellig statt im Expert:innen-Modus, und einladend statt auffordernd.

• Wir arbeiten mit am Überführen, Befreien und Entschulen des Lernens hinein in geteilte Freiräume.

• Colearning ist auch Emanzipation des Menschen.

Gesellige Orte

• Wir schaffen Begegnungsorte für Menschen

• Wir schaffen Orte, an denen alle Generationen aufeinandertreffen können

• Wir fördern die Möglichkeiten, sich zu Begegnen

• Wir fördern/schaffen Orte, wo Menschen in der Mitte der Gesellschaft lernen können

• Wir bauen Communities, in denen Menschen aufblühen und sich gegenseitig unterstützen

Individualität sehen, anerkennen und fördern

• Wir unterstützen uns gegenseitig beim Erkennen und Nutzen unserer Interessen und Stärken

• Wir fokussieren auf das Können

• Wir schaffen Möglichkeiten, Stärken zu stärken

• Wir nehmen keine künstlichen, normierten Einteilungen nach Alter oder Leistungsniveau vor. Es gibt keine Notwendigkeit für ständige Vergleiche.

• Wir schätzen und stärken Diversität und Gleichwürdigkeit

Ausprobieren, wachsen und aufblühen ermöglichen

• Wir ermöglichen Colearning und schaffen ein dafür förderliches Umfeld

• Wir verstehen Bildung und Lernen als Chancen, uns in offenen und sich laufend verändernden Settings lebenslang entwickeln zu dürfen

Bedürfnisse im Fokus

• Wir schaffen Räume, in denen sich Bedürfnisse äussern können

• Die Angebote sollen entstehen, wo Bedürfnisse und Energie dafür vorhanden sind

Lernen sichtbar machen

• Wir teilen unsere eigenen Lernerfahrungen

• Wir fördern das Bewusstsein, sich selbst etwas zuzutrauen, selbstwirksam zu sein und sich so zu erleben.

Beiläufiges, natürliches Lernen ermöglichen und zeigen

• Wir fördern unser Lernen in einem lebendigen Umfeld von Arbeit und dem wahren Leben

• Menschen entdecken ihre Motivation, werden selbst aktiv und lernen, sich die relevanten Kompetenzen anzueignen.

Wir verbinden

• Wir bringen die Arbeits- und die Lernwelten zusammen.

• Wir schaffen einen Raum, in dem sich Menschen jeden Alters in sinnvolle Arbeit und neugierigem Lernen begegnen.

Mitwirkung und Mitentscheidung

• Mitwirkung durch Beratungsprozesse und soziokratische Entscheide.

Commons und Finanzen

Wir sind überzeugt, dass es auch ein Um- und Neudenken in der Art braucht, wie wir miteinander wirtschaften. Werner Schuller aus der Effinger Community schreibt dazu:

«Menschliche Bedürfnisse und Geld passen eigentlich überhaupt nicht zusammen. Nichts was den Menschen ausmacht und ihm wirkliche Befriedigung verleiht, lässt sich mit Geld aufwiegen. Nähe, Austausch, Verständnis, Kümmerung, Achtung und Beachtung, all dies ist via Geld nur halbherzig oder mit Einschränkung erhältlich.»

Werner Schuller, http://commons-emme.ch/

Aus diesem Grund bemühen wir uns im darum, Bereiche zu erhalten oder auszuweiten, in denen nicht der Geld-Tauschhandel dominiert.

Die Balance-Frage

Lernen und Bildung ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Es sind somit viele Personen engagiert - zum Teil mit grossem Zeiteinsatz. Diese Arbeit verdient einen gerechten Lohn. Doch wie sollen wir messen, wer wie viel gibt und wer wie viel aus den gemeinsam geschaffenen, materiellen und immateriellen Commons wieder empfangen hat? Dann gibt es Leute, die gerne freiwillig etwas beitragen, während andere in einer Lebensphase sind, wo sie nur beitragen können, wenn sie dafür finanziell entschädigt werden.

Wichtig ist die Balance von Geben und Empfangen. Regelmässig stellen wir uns deshalb die Frage: Was gibst du, was empfängst du und stimmt die Balance?

Die Antwort darauf wird sehr individuell sein und soll sichtbar machen, wie vielfältig Wertschätzung hin und her fliessen kann.